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Kessler-Handorn wird 90

Im Jahr 1928 gründeten der Chirurg Dr. Otto Kessler und sein Kollege Dr. Ludwig Handorn die „Chirurgisch-Gynäkologische Privatklinik Dr. Kessler-Dr. Handorn“ in der Parkstraße 58, gegenüber dem Stadtpark Kaiserslautern. Die erst vor kurzem in alten Archiven von Dr. Kesslers damaligem Wohnhaus aufgefundene Original-Tageszeitung der „Pfälzischen Presse“ vom 14. November 1928 zeigt den „Geburtstag“ des heutigen Wohn- und Pflegeheims Kessler-Handorn an. Die Einrichtung bildet das „Mutterhaus“ der mittlerweile 220 Mitarbeiter großen Unternehmensgruppe KESSLER-HANDORN. Das mutige Vorhaben der beiden Ärzte fand gerade einmal 10 Jahre nach dem ersten Weltkrieg statt, während der Weimarer Republik, in einer Zeit der Aufbruchstimmung im ersten demokratischen Deutschland nach der
Kaiserzeit. Beide gründeten Familien und hatten Kinder. Bei Handorns kam Ursula 1922 zur Welt, Otto hatte mit Lisbeth Kessler zwei Töchter, Gertrud, geb. 1928 und Renate, geb. 1932.

Doch bald schon übernahmen die Nationalsozialisten die Macht und stürzten das Land in dunkelstes und verheerendstes Kapitel. Dr. Kessler musste als Militärarzt im 2. Weltkrieg Dienst versehen, Dr. Handorn und seine Ehefrau Fanny Handorn litten ebenfalls unter den Nazis, da sie Jüdin war und sich schließlich vor Verzweiflung selbst das Leben nahm. Tochter Ursula überlebt im Exil in der Schweiz.
Am 28. September 1944 zerstörte eine Fliegerbombe das Haus der Familie Kessler. Das Unvorstellbare geschah jedoch am 27. Dezember 1944, als Otto Kessler in der Bismarckstraße in Kaiserslautern einen Freund besuchte und bei einem Fliegerangriff durch eine Bombe getötet wurde.

Die Klinik war in dieser Zeit im Karlstal, in das Naturfreundehaus ausgelagert.

Mit ihrem unbedingten Willen hielt die Witwe Lisbeth Kessler jedoch ihre Familie zusammen, zog ihre Töchter groß und baute ihr Haus wieder auf. Als Dr. Handorn dann noch 1949 zwischen zwei Operationen einen Herzschlag erlitt und starb, musste sie zusammen mit der nur 27-jährigen Ursula Handorn die Klinik weiterführen.

Die Hauschronik, die zum 80. Jubiläum in 2008 aufwändig erstellt wurde, schildert bilderreich den Verlauf, den KESSLER-HANDORN seit den Anfängen nahm. Sie ist ein Zeitdokument, nicht nur für das Unternehmen KESSLER-HANDORN, sondern für alle, die hier einmal ihre Arbeitsstelle hatten, entbunden haben oder medizinisch behandelt wurden. 33.000 Kinder kamen in der Klinik zur Welt, viele Mitarbeiter haben dabei auf verschiedene Weise geholfen, diverse Ärzte haben viele Jahre ihres Berufslebens hier verbracht und Ihre Schaffenskraft für die Klinik eingesetzt. Gemeinsam haben alle dazu beigetragen, den Grundsatz „Der Mensch im Mittelpunkt“ vom Anfang bis heute aufrecht zu erhalten. Wie eine unsichtbare Verbindung ist dieser Satz für alle bei KESSLER-HANDORN zur Tradition geworden, eine Tradition die verpflichtet. Aus „Summa lex, salus aegroti – Es ist unser höchstes Gebot, dem Wohle der Kranken zu dienen“ – dem Wahlspruch im Logo der Klinik 1928 ist heute im Wohn- und Pflegeheim folgendes Leitbild geworden: „Menschliche Zuwendung verbunden mit anspruchsvoller Qualität in Pflege und Service bilden die Grundlage unseres Handelns. Wir fühlen uns in einer humanistischen Grundhaltung verwurzelt“.

Seit Gründung der Klinik KESSLER-HANDORN sind jetzt 90 Jahre vergangen, dies entspricht drei Generationen und dementsprechend wird der Familienbetrieb in der dritten
Generation von Johannes Schoner, Enkel des Gründers, geführt.

Die Hauschronik zum 80-jährigen Jubiläum ist kostenlos bei Kessler-Handorn erhältlich. Tel. 0631-31730.

Nur hier erhältlich: die KE S S L E R-HA N D O R N – Geburtsurkunde, mit Uhrzeit, Gewicht, Länge und Kopfumfang. Für die, die ihren Lieben ein unerwartetes Geschenk machen möchten.

(JS)

Geburtstag Kessler-Handorn